Paid Content: Todgesagte leben länger

Juni 8, 2008

Horizont berichtete, dass das kostenpflichtige Portal Spiegel Corporate gestartet ist, mit dem auf alle Artikel des Spiegel-Magazins zugegriffen werden kann. Darüber hinaus hat man Zugriff auf weitere Produkte des Spiegel-Verlags wie z.B. das Manager Magazin. Die Preise variieren zwischen 80 EUR / Monat (50 Artikel) und 1.250 EUR / Monat (Artikel-Flatrate) je Monat.

Interessant ist diese Meldung insbesondere vor Hintergrund, dass Paid Content im Web auf der einen Seite seit etlichen Jahren als neues Geschäftsmodell für Medien-Unternehmen propagiert wird, es aber auf der anderen Seite im Web nur sehr wenige gut funktionierende Paid Content-Geschäftsmodelle für Zeitungen und Zeitschriften – egal ob B2B oder B2C – gibt. Daher wird Paid Content auch immer wieder gerne totgesagt.

Paid Content kann – insbesondere bei den Online-Fachmedien – meines Erachtens dann erfolgreich sein, wenn mindestens eines oder besser mehrere der nachfolgenden Kriterien erfüllt sind:

1. Relativ exklusive Inhalte – wissend, dass es vollkommen exklusive Inhalte im Web nicht gibt

2. Besonders starke Medienmarke

3. Personalisierung durch speziell auf die Branche zugeschnittene Web-Anwendungen (ASP / SaaS)

4. Vernetzung von News mit Datenbank-Informationen, wodurch ein neuer bzw. höherer Wert der Informationen entsteht.


Veränderungen und aktueller Status bei Fachmedien

Mai 1, 2008

Bei FolioMag.com ist ein interessanter Beitrag erschienen, der sich mit den weltweiten Veränderungen bei den B-to-B Publishern beschäftigt. Trotz aller Negativ-Meldungen der letzten Wochen und Monate, erwartet gemäß einer aktuellen FOLIO-Umfrage unter B2B CEOs, die in der Mai-Ausgabe erscheint, die große Mehrheit ein Umsatzwachstum: 78% der Publisher mit weniger als 5 Millionen US$ Jahresumsatz und 85% der B2B-Medienunternehmen mit mehr als 5 Millionnen US$ Jahresumsatz erwarten ein Wachstum. Der größte Zugewinn wird natürlich von Online und E-Media erwartet.

Quelle: FolioMag.com


Kongress der Deutschen Fachpresse: Neue Geschäftsmodelle für Fachmedien

April 12, 2008

Am 27. und 28. Mai 2008 findet der Kongress der Deutschen Fachpresse in Wiesbaden statt. Das Thema lautet „Nur wer sich ändert bleibt sich treu – Neue Geschäftsmodelle für Fachmedien“. Zu den Rednern am ersten Tag gehören u.a.: Prof. Miriam Meckel (Universität St. Gallen), Andreas Nölting (Chefredakteur Manager Magazin Online) und Arnd Benninghoff (Director Holtzbrinck eLab GmbH).

Am zweiten Kongresstag gibt es sechs Fachtagungen zu verschiedenen Teilgebieten der Fachmedienbranche.

Das komplette Kongressprogamm gibt es unter: http://www.deutsche-fachpresse.de/kongress


Studie zur Zukunft der Medien

März 9, 2008

TIMElabs aus Frankfurt hat bereits im vergangenen Jahr eine gute Studie veröffentlicht: „GRID MEDIA. (Überlebens-)Strategien für Publisher im digitalen Zeitalter.“ Die mir erst jetzt vorliegende Studie beschäftigt sich mit dem digitalen Strukturwandel und die dafür sofort notwendigen Handlungen für Publisher. Zielgruppe der Studie sind die Medienmanager aus den klassischen Print-Verlagshäusern. Da mir bislang keine bessere Studie zu dieser Thematik bekannt ist, folgt nachfolgend eine kurze Summary.

Zunächst werden viele New Economy und Web 2.0 Basics erläutert, die für mit dem Thema vertraute Personen leider nur überflüssige Wiederholungen sind. Diese Erklärungen sind jedoch für Medienmanager mit primären Print-Background als sehr guter Einstieg geeignet, da dort in komprimierter Form alle Grundlagen thematisiert werden. Das gleiche gilt für die teilweise umfangreichen historischen Abrisse. Die einzelnen Kapitel enthalten teils redundante Informationen, weshalb die jeweilige Zielgruppe (Business Development Manager, Medienmanager, Redaktionsmanager, Anzeigenleiter, Verlagsleiter) auch nur die für sie jeweils besonders geeigneten Kapitel rezipieren kann. Für Leser der kompletten Studie wiederholen sich daher manchmal einige Punkte. Ich empfehle dennoch das komplette Lesen der etwa 400 Seiten starken Studie.

Sehr gut sind die auf das wirklich wesentliche komprimierten 200 internationalen Best Cases, die viele Anregungen für das eigene Business geben. Es ist jedoch nicht einfach eine Aufzählung bekannter Websites wie Flickr, Myspace und Co, sondern vor allem auch weniger bekannte Unternehmen werden vorgestellt. In der Studie gibt es zudem auch Hinweise auf gescheiterte Online-Strategien, um die Wiederholung von typischen Fehlern zu vermeiden.

Kern der Studie ist der neu geschaffende Marketingbegriff „Grid Media“. Es ist das zentrale Denkmuster an dem sich die Autoren orientieren. Das „Grid Media“ besteht aus vier Sphären: Content, Werbung, Technologie und Profile. Unter diesem Begriff werden alle Überlegungen subsummiert – „es ist der Raum aller Ressourcen“.

Ein großer Bestandteil ist der Essay „Data Industries“. Weitere behandelte Themen sind u.a. die sogenannten „Prosumenten“ und selbstverständlich auch Klassiker wie „User generated Content“ und „Data-Mining“. Gefreut habe ich mich auch, dass das Access-Gesetz von Jeremy Rifkin in der Studie vorkommt – der Autor eines meiner meist geschätzten Bücher.

Die Handlungsmuster für einzelne Medien-Unternehmen gewährleisten  die Umsetzbarkeit der Studie in die Praxis. Dadurch bleibt sie nicht einfach nur eines von vielen Papern, welches im Aktenordner verschwindet – getreu dem Motto „gelesen, gelacht, gelocht“. Für folgende sechs Publishing-Häuser gibt es differenzierte Handlungsmuster: 1. regionale Tageszeitungsverlagsgruppe, 2. überregionaler Tageszeitungsverlag, 3. Special Interest Zeitschriftenverlag, 4. Großer Publikumsverlag, 5. Spezialisierter Fachinformationsanbieter, 6. Fachverlagsgruppe.

Ein häufig zitiertes Musterbeispiel ist Thomson. Beinahe das gesamte Business-Modell ist digitalisiert – bereits 69% der Erlöse werden laut der Studie mit digitalen Produkten und Dienstleistungen erzielt. Bei einer Gewinnmarge von 19%.

Gut ist auch die Übersicht mit der neuen, grundlegend geänderten Publishing-Wertschöpfungskette.

Eine der zentralen Nachrichten der Studie: Die Medienanbieter müssen sich als Dienstleister Ihrer Fach-Community verstehen – übrigens ebenfalls auch zentrales Ergebniss meiner Diplomarbeit aus dem Jahr 2005, die sich mit neuen Geschäftsfeldern für B2B-Medienunternehmen beschäftigte.

Mein Fazit: Absolutes „must-have“ für jeden Medienmanager. Ein Werkzeugkasten für neue Geschäftsfelder und den dringend notwendigen Umbau der Wertschöpfungskette von Medien-Unternehmen.

Quelle: Studie „GRID MEDIA“ von TIMElabs


Blog-Fachzeitung

Februar 17, 2008

Prof. Thomas Pleil greift in seinem Blog „Das Textdepot“ die Idee von „The Issue – The Blog Newspaper“ auf und denkt weiter. Seines Erachtens würden sich mit diesem Modell auch gute Blog-Fachzeitungen erstellen lassen. Bei „The Issue“ werden zu jeweils einem bestimmten Thema die Beiträge verschiedener Blogs aggregiert und unter einer Marke zusammengefasst. Darüber hinaus beleuchtet er das Thema auch unter dem Gesichtspunkt des Corporate Publishing.

Quellen: Das Textdepot, The Issue – The Blog Newspaper


B2B Online-Marketing in 2008

Februar 3, 2008

Jens Stolze von creative360 hat in einem Whitepaper folgende fünf B2B-Online-Marketing-Trends für 2008 definiert:

1. Optimierung von Einstiegssteiten

2. Stärkung der Lead-Generierung 

3. Erweiterung des Portal-Marketings

4. Optimierung der Suchmaschinen-Werbung

5. Einsatz von Cross-Online-Marketing

Ich bin ebenfalls überzeugt, dass sowohl die Stärkung der Lead-Generierung z.B. durch Whitepapers und Podcasts als auch die Erweiterung des Portal-Marketings noch weiter an Bedeutung gewinnen. Wie Jens Stolze zutreffend beschreibt, müssen die Fachmedien neue Geschäftsfelder entwickeln. Deswegen müssen viele Branchenportale überarbeitet oder gänzlich neu konzipiert werden. Einige Medienunternehmen haben bereits den ersten Schritt getan.

Die anderen drei genannten Punkte halte ich für keine Trends im eigentliche Sinne, sondern zähle sie bereits zu den wichtigen Basics.

Link zur Studie: B2B Online-Marketing Trends 2008

Quelle: B2B Online-Marketing Blog


B2B-Medien und Web 2.0

Januar 28, 2008

Sascha Schmidt schreibt im eLAB-Blog über die Auswirkungen von Web 2.0 für Fachmedien und zitiert Erfolgsfaktoren aus der Studie Web 2.0 Principles and Best Practices von O´Reilly und vergleicht Sie u.a. mit dem Status-quo bei B2B-Medien. Bei Fachverlegern ist daher ein Umdenken angesagt – sie glauben häufig noch den exklusiven Zugang zu Informationen zu „besitzen“. Sascha Schmidt kritisiert, dass sich die Innovationen häufig auf die Umfimierung von „Fachverlag“ zu „Fachmedien“ beschränken.

Quelle: eLAB-Blog


Trends bei Fachmedien im Jahr 2008

Januar 27, 2008

Fachmedien-Unternehmen sind aktiv und forcieren derzeit mit Hochdruck ihre Online-Angebote und denken stärker crossmedial. In 2008 scheint Crossmedia nun endlich richtig zu starten – so berichtet media spectrum in seiner aktuellen Print-Ausgabe 12.2007. Außerdem stellt die Branche derzeit wieder mehr Redakteure ein.

Quelle: Print-Ausgabe media spectrum 12.2007, S. 26-28


Neuer Blog für die Fachmedienbranche

Januar 14, 2008

Demnächst startet hier ein neuer Blog für Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Fachmedien, E-Business und Online-Marketing.