Mergers & Acquisitions in deutscher Medienbranche

Dezember 15, 2009

Die Mergers & Acquisitions (M&A) Deals in der Medienbranche gingen in 2009 deutlich zurück. Damit einher ging auch ein spürbarer Rückgang der Unternehmenswerte in der Branche. 

Die Zahl der Übernahmen und Beteiligungen in der Verlagsbranche sank gegenüber dem Jahr 2008 um 24 Prozent auf etwa 200 Transaktionen. Dabei verzeichneten alle Marktsegmente zum Teil deutliche Rückgänge. Das M&A-Marktvolumen, gemessen am Umsatz der gekauften Unternehmen, sank um rund 20 Prozent und betrug 2009 rund 3,6 Mrd. €. Den größten Anteil am Geschehen hatten Tageszeitungen gefolgt von Fachmedien. 

Anteil der Marktsegmente am Gesamtmarkt nach Umsatz-Volumen der übernommenen Unternehmen (keine Kaufpreise). Quelle: Bartholomäus & Cie.

Die  Studie „Transaktionsmonitor Verlagswesen 2009“ der Unternehmensberater  Bartholomäus & Cie.  erscheint am 28. Januar 2010 und  kann bis zum 31. Dezember 2009 zum Vorzugspreis von 199 € bestellt werden.

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Dr. Bernd Buchholz + Business Information = Professional Publishing

Oktober 12, 2009

Dr. Bernd Buchholz + Business Information = Professional Publishing. Mit dieser Formel könnte man die Ambitionen von Gruner & Jahr auf den Punkt bringen. Laut einigen Interviews mit Gruner & Jahr CEO Dr. Bernd Buchholz in verschiedenen Medien, trägt sich das Unternehmen unter anderem mit dem Gedanken, in das neue Geschäftsfeld „Professional Publishing“ einzusteigen. 

Leider merkt man an dieser Diskussion wie gravierend teilweise die Wissenslücken sind, deswegen wird das Thema hier noch eimal aufgegriffen. Wenn Business Information und Datenbankgeschäfte auf einmal zu Fachzeitschriften mutieren, bei denen dann durch den weiteren Kontext auch noch suggeriert wird, das das ein neues Geschäftsfeld ist, wird es Zeit einzuschreiten.

Bereits am 13. September 2009 wurde in diesem Blog in dem Artikel „Professional Publishing: Neues Geschäftsfeld für Gruner + Jahr?“ über die Ambitionen von Gruner & Jahr geschrieben. Dort wird ein Artikel in Horizont 36/2009 vom 3. September 2009 (Redakteure Juliane Paperlein / Roland Pimpl) zitiert: „[…] Zum Beispiel das „Professional Publishing“, das in den nächsten zwei bis fünf Jahren gar zum Kerngeschäft avancieren soll. Professional Publishing beinhaltet  B-to-B Geschäfte mit Fachinformationen, Datenbanken, Messen und Marketing-Dienstleistungen. […]“.

Am 1. Oktober 2009 war dann in einem Artikel von Jürgen Scharrer in Horizont 40/2009, Seite 6, zu lesen: „[…] Es ist ja schon erstaunlich, wenn man liest und hört, wie überschwenglich sich etwa Gruner+Jahr Chef Bernd Buchholz über die Chancen von Corporate Publishing und eben Fachzeitschriften äußert […]“. Und weiter heißt es in dem Artikel: „[…] Allzu überzeugend waren die Bemühungen der Publikumsverlage bei Fachzeitschriften bisher nicht gerade. Aber siehe Buchholz: Das Thema gewinnt für die großen Medienhäuser gerade massiv an strategischer Bedeutung. […]“.

Wieso denn jetzt auf einmal Fachzeitschriften? Und wieso gewinnen Fachzeitschriften an strategischer Bedeutung für große Medienhäuser? Auf welchen Artikel bezieht sich Jürgen Scharrer? Sicher nicht auf den Horizont-Artikel über Gruner & Jahr und Dr. Bernd Buchholz vom 3. September 2009. Denn dort war von allem die Rede, aber sicher nicht von Fachzeitschriften. Es ging dort unter anderem um B-to-B Geschäfte mit Fachinformationen und Datenbanken. Unter Fachinformationen werden natürlich auch Fachzeitschriften subsummiert, aber in diesem Kontext ganz sicher nicht. Da wurde bewusst der Überbegriff verwendet, der eben auch für B2B-Datenbankinformationen passt. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das Gruner & Jahr vor dem Hintergrund der anspruchsvollen Situation bei Publikumszeitschriften nun als Konsequenz in das Segment Fachzeitschriften einsteigt.

Am 5. September 2009 erschien in FR Online ebenfalls ein Artikel über die Ambitionen von Gruner + Jahr. Dort heißt es: „[…] Signifikantes Wachstum verspricht sich Buchholz aber von einem völlig neuen Geschäftsfeld: Professional Publishing. Es geht um Fachinformationen auf Basis Datenbank-gestützter Informationssysteme. Buchholz nennt die Firma WGSN, die Informationen über Mode (Stoffqualitäten, Shop-Tests Fabrikationsweisen) Abnehmern für fünfstellige Summen anbietet.  […]“.

Diese Aussage macht Sinn. Es geht Dr. Bernd Buchholz jedoch nicht um Fachzeitschriften wie jetzt auch ein neuerer Beitrag in Horizont.net zeigt, denn am 8. Oktober 2009 ist dort zu lesen (Redakteur Roland Pimpl): „[…] sowie so genanntes „Professional Publishing“ als neue Säule mittelfristig aufbauen: Fachinformation, Online-Datenbanken, Veranstaltungen und Marktforschung für Kunden aus Industrie und Handel. […] „. Wichtig ist in dem Artikel auch die folgende Aussage: „[…] Der Aufbau dieser Geschäfte sei G + J nur mit Partnern oder Akquisitionen möglich. […]“.

Bei Akquistionen würde man aber meines Erachtens sicher einen ganz erheblichen Aufschlag zahlen müssen, denn welches Unternehmen der „Informationsindustrie“ trennt sich von einem Geschäft mit stabilen, wenig schankenden Einnnahmen ohne Abhängigkeit von Werbung und mit hohen Wachstumsraten?

In einem Artikel bei Meedia.de heißt es ergänzend: „[…] Der Vorstandschef beschwor auch das große Geschäftspotenzial datenbankgestützter Infosysteme für professionelle Kunden. Buchholz nannte das Beispiel der Londoner Stil- und Mode-Trendforschungs-Agentur WGSN, die Marketing-Profis umfangreiche Dienstleistungen anbietet. Kosten für ein Jahresabo: derzeit 15.000 britische Pfund (umgerechnet 16.300 Euro). Zu den Kunden gehören Volkswagen, Lufthansa und Leo Burnett. WGSN ist Teil der Guardian Media Group und hat extrem ehrgeizige Wachstumsziele. […]“.

Das was Gruner & Jahr CEO Dr. Bernd Buchholz „Professional Publishing“ nennt, wird anderswo überall übrigens als Business Information bezeichnet, für weitere Informationen dazu empfiehlt sich der  Artikel „ABCD der Business Information“ und der Blog von InfoCommerce, der sich ebenfalls wie dieser Blog mit Business Information beschäftigt. Die InfoCommerceGroup ist eine Unternehmensberatung aus den USA, die sich auf das Thema Business Information spezialisiert hat.

Quellen:
Horizont 36/2009 vom 3. September 2009, Seite 23;
Horizont 40/2009 vom 1. Oktober 2009,  Seite 6;
FR-online.de;
Horizont.net vom 8. Oktober 2009;
Meedia.de

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Marktübersicht: Consulting für B2B-Medien

Oktober 10, 2009

Die nachfolgende Marktübersicht basiert auf eigenen Recherchen und enthält Unternehmensberater für B2B-Medien. Die Consultants haben sehr unterschiedliche Beratungsschwerpunkte. In dieser Liste sind nur Unternehmen, die u.a. auch im Strategiebereich tätig sind. Alle Beratungen können Erfahrungen mit B2B-Medien nachweisen oder haben im Einzelfall dieses Mediensegment als Beratungsschwerpunkt definiert. Die Liste ist alphabetisch sortiert und stellt keine Wertung dar. Ergänzungen und Korrekturen sind jederzeit willkommen.


Dr. Berend STRATEGIE & Personalentwicklung
Dr. Patrik Berend
Im Steinrausch 20
53894 Mechernich

Telefon: +49(0)2443-9048070
Mobil: 0157-72528020
E-Mail: mail [AT] drberend.de
www.drberend.de

 

CrossMediaConsulting
Hürlimann, Ernd und Partner
Prinzregentenplatz 14
81675 München

Telefon: +49(0)89-9810766
Telexax: +49(0)89-9827227
www.cmc-web.de

Geschäftsführender Partner:
Nikolaus Hürlimann

 

Elvira Zwei. Beratung für Paid Content und Paid Service
Michael Munz
Elvirastraße 2
80636 München

www.elvirazwei.de 

 

Fachmedien Institut W. Ruf
Parsevalstraße 20
86415 Mering

Telefon: +49(0)8233-4924
Telefax: +49(0)8233-4789
E-Mail: info [At] fachmedieninstitut.de
www.fachmedieninstitut.de 

 

FOX iMedia Consulting
Claus Wüstenhagen
Fremersbergstraße 12
76530 Baden-Baden

Telefon: +49(0)7221-390242
Telefax: +49(0)7221-390241
Mobil: +49(0)171-9321332
E-Mail: mail [AT] fox-imedia.de
www.fox-imedia.de 

 

Heinold, Spiller & Partner Unternehmensberatung GmbH BDU
Behringstraße 28a
22765 Hamburg

Telefon: +49(0)40-398662-0
Telefax: +49(0)40-398662-32
E-Mail: info [AT] hspartner.de
www.hspartner.de

Geschäftsführung:
Ehrhardt F. Heinold, Ulrich Spiller

 

Paul Gegg Innovation4Publisher
Amselstraße 3
86447 Aindling

Telefon: +49(0)8237-952143
E-Mail: paul.gegg [AT] innovation4publisher.com
www.innovation4publisher.com 

 

Kirchner + Robrecht GmbH management consultants
Borsigallee 12
60388 Frankfurt

Telefon: +49(0)694201190
E-Mail: info [AT] kirchner-robrecht.de
www.kirchner-robrecht.de

Geschäftsführende Gesellschafter:
Peter Kirchner
Dr. Marco Olavarria
Axel Robrecht

 

KünkelLopka GmbH
Maaßstraße 24
69123 Heidelberg

Telefon: +49(0)6221-8220-0
Telefax: +49(0)6221-8220-30
E-Mail: ilove [AT] kuenkellopka.de
www.kuenkellopka.de

Geschäftsführung:
Jörg Künkel
Harald Lopka

 

L|C loechter & company
Ulrich Löchter
Otto-Heilmann-Straße 27a
82031 Grünwald

Telefon: +49(0)89-6414027
Telefax: +49(0)89-6417477
www.loechter-company.de 

 

Hugo E. Martin
Prinzregentenstr. 5
10717 Berlin

Telefon: +49(0)30-23627836
Telefax: +49(0)30-23627838
E-Mail: office [AT] emartin.net
www.emartin.net 

 

Harald Müsse
Müsse Media Consulting
Roßstraße 96
40476 Düsseldorf

Telefon: +49(0)211-20073516
Telefax: +49(0)211-20073517
E-Mail: c.hassels [AT] m-mc.de
www.muessemedia-consulting.de 

 

Bernd Pitz
Selbstverständlich Rat & Tat für Medien und Marketing
Hans-Adlhoch-Str. 28
86157 Augsburg 
Telefon:. +49(0)821-272 2772
Telefax: +49(0)821-2722679
E-Mail: b.pitz [AT] selbstverstaendlich.de
www.selbstverstaendlich.de/blog

 

Schickler Beratungsgruppe
Große Bäckerstrasse 10
20095 Hamburg

Telefon.: +49 (0)40-376650–0
Telefax: +49 (0)40-376650–10
E-Mail: info [AT] schickler.de
www.schickler.de

Rolf-Dieter Lafrenz, Partner

 

Schweizer Degen. Media & Publishing Consulting
Johannes F. Woll
Altheimer Eck 5
80331 München

Telefon: +49(0)89-2018618-15
E-Mail: blog [at] schweizer-degen.com
www.schweizer-degen.com

 

SIPA UNTERNEHMER BERATUNG GMBH
Altneugasse 25
66117 Saarbrücken

Telefon: +49(0)-681926220
Telefax: +49(0)-681926221
E-Mail: sipa [AT] sipa.de
www.sipa.de

Geschäftsführer:
Rainer H. Wagner

 

Dr. Martina Steinröder
STEINRÖDER . PUBLISHING CONSULTING
Augustenstr. 54
80333 München
Telefon: +49 (0)89-52388070
Telefax: +49 (0)89-52350118
E-Mail: info [AT] steinroeder.com
www.steinroeder.com

 

TIMElabs Management Consulting GmbH
Herfagrund 48
36266 Herfa

Telefon: +49(0)6624-542120
Telefax: +49(0)6624-5421222
Mobil: +49(0)15-111777888
E-Mail: IvD [AT] timelabs.de
www.timelabs.de

Geschäftsführer:
Isaac van Deelen

 

Dr. Ewald Wessling
Strategien für Medien im Umbruch
Hikeberg 20
22043 Hamburg

Telefon: +49(0)40-80607175
Telefax: +49(0)40-80607177
Mobil: +49(0)171-4990799
E-Mail: ew [AT] ewald-wessling.de
www.ewald-wessling.de 

 

zanetti altstoetter und team gbr
-agentur für starke zeitschriften-
Novalisstr. 10
10115 Berlin

Telefon: +49(0)30-24629438
Fax: +49(0)30-24629415
E-Mail: info [AT] z-a-t.com
www.z-a-t.com

Inhaber:
Volker Zanetti
Birgit Altstoetter

 

Quelle & Copyright: Markus Caspari, www.businessmediablog.com


B2B Marketing Manager oder Medienunternehmen – wer passt sich schneller an?

Juli 26, 2009

B2B Marketing Manager oder B2B Medienunternehmen: Wer passt sich schneller der veränderten Unternehmensumwelt an? Diese Frage stellte Sean Callahan und bezog sich auf eine aktuelle Forrester Research Studie: „B2B Marketers´2009 Budget Trends“

Die Online-Befragung von 317 Marketing Managern im Januar 2009 hatte u.a. zum Ergebnis, das die Marketing-Budgets um durchschnittlich 23% dieses Jahr gekürzt würden. Den größten Anteil am Budget bekamen bei der Umfrage Messen (20%) gefolgt von Direktmarketing (15%), TV (14%), Inside Sales (13%) und Print (13%).  Auf Platz 6 lag die Firmenwebsite (11%) und auf Platz 9 lag Suchmaschinenmarketing mit 9%.

Gleichzeitig gaben jedoch 46% der Befragten an, dass Sie die Investitionen in Video/Podcasts steigern würden – ebenso wie 46% die beabsichtigen, die Investitionen in Webinare zu steigern. 42% der befragten Marketer  nannten zudem E-Mail-Marketing als ein Wachstumssegment.

Quelle: Sean Callahan in BtoB Media Business, July 2009, Seiten 10-12

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Paid Content in B2B-Märkten

Juli 19, 2009

Paid Content liest man seit Beginn der Wirtschafskrise noch öfter als zuvor. Folgendes habe ich in HORIZONT (Printausgabe) gefunden: Paid Content spielt bei Online-Fachmedien meist eine geringe Rolle. Die meisten Online-Erlöse erzielen traditionelle Fachverlage durch Werbung. Aus der Statistik der Deutschen Fachpresse geht hervor, dass die gesamten Einnahmen durch Online-Medien derzeit bei den deutschen Fachverlagen bei nicht mehr als 9,4% vom Gesamtumsatz liegen.

Alfons Schröder, Geschäftsführer des Heise Verlags, sieht Paid Content als schwer durchsetzbar, da überall Inhalte kostenlos im Internet verfügbar sind. Auch das Baunetz sieht für Paid Content nach Angaben von Marketingleiterin Marina Meurer keine überzeugenden Ansätze für Paid-Content.

Jörg Meier, Projektleiter Internet beim Deutschen Fachverlag, sieht jedoch gerade für Online-Fachmedien gute Chancen für Paid Content.

Quelle: HORIZONT 27/2009 vom 2. Juli 2009, Seite 30

Das immer wiederkehrende Problem von solchen – grundsätzlich sehr interessanten Artikeln: Die Redakteure schauen oft nur bei ihresgleichen, nämlich bei den „Online-Ablegern“ der etablierten, traditionellen Verlage. Das zieht sich wie ein ein roter Faden durch sehr viele Artikel. Dabei kommen die wirklich innovativen Angebote häufig (nicht immer, es gibt auch einige gute Ausnahmen) von Medienanbietern ohne Print-Historie. Das hat zur Folge, dass Fachverlage häufig den beliebten Fehler machen, immer noch andere Fachverlage als wesentliche Wettbewerber im B2B Online-Business zu definieren. Mit der Konsequenz, dass falsche Benchmarks und Best Cases zur Beurteilung der eigenen Wettbewerbsposition und des Marktes herangezogen werden. Dadurch wird der nötige Handlungsdruck dann weit unterschätzt.

In fast allen B2B-Mediensegmenten gehören rein digitale Anbieter zu den wichtigsten Marktteilnehmern oder sind zumindest innovativ im Hinblick auf neue Geschäftsmodelle.

Beispiel Bau- und Immobilienbranche: Das Internet-Unternehmen Emporis, bei dem ich Teil des operativen Unternehmerteams war, praktizierte schon „Paid Content“ als der Begriff an sich noch gar nicht geprägt bzw. modern war. Dort werden neben Werbung u. a. Datenbankinformationen für die Bau- und Immobilienbranche als ASP bzw. SaaS-Produkt im Subscription-Modell angeboten. Die Daten dafür werden unter anderem von einer internationalen B2B-Community eingegeben.

Ich teile daher die Meinung von Jörg Meier vom Deutschen Fachverlag, dass gerade B2B-Informationsanbieter prädestiniert für Paid Content sind. Einige wichtige Erfolgsvoraussetzungen und -beispiele dafür habe ich bereits in der Vergangenheit genannt:

Juni 2008: Paid Content: Todgesagte leben länger
April 2009: Paid Content: Handelsblatt launcht Newsletter

Fachmedien-Anbieter, die bislang im Print-Segment nachrichtenbasierte Geschäftsmodelle etabliert haben, werden erheblich größere Veränderungsprozesse durchlaufen müssen, um erfolgreiche Paid Content Geschäftsmodelle aufzubauen, als solche „Business Information Anbieter„, die auch schon zu „Printzeiten“ kostenpflichtige Produkte wie z.B. Loseblattsammlungen, Formulare oder (noch besser) Software verkauft haben.

Besonders geeignet für Paid Content sind datenbankbasierte B2B-Informationen und webbasierte Workflow-Solutions die sich in die täglichen Arbeitsprozesse der jeweiligen Zielgruppe integrieren. Ein erheblicher Mehrwert wird häufig allein schon durch die Aggregation von allgemein kostenfrei erhältlichen Informationen erzielt, wodurch ein höherwertiger Informationsgehalt entsteht. Dafür sind die Kunden dann auch ohne weiteres bereit zu bezahlen.

Wenn diese Informationen sich dann auch noch häufig ändern und eine kurze Halbwertszeit haben, dann ist die Grundlage für erfolgreichen Paid Content gelegt. Durch die hohen Eintrittsbarrieren neuer Wettbewerber für datenbankbaiserte B2B-Informationen (es benötigt eben außerordentlich viel Zeit, Know how und professionelles Marketing für den Aufbau) können auch langfristig hohe Preise für die Informationen am Markt verlangt werden.

Für reine News ist es dagegen extrem schwer bis kaum möglich erfolgreiches Paid Content Business zu etablieren. Marcel Weiss hat bei netzwertig.com im Juni 2009 einen hervorragenden Artikel zu diesem Thema geschrieben, der keiner weiteren Ergänzung bedarf.

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Paid Content: Handelsblatt launcht Newsletter

April 16, 2009

Paid Content:  Mit dem „Handelsblatt Business Briefing für Anlageberater“ publiziert das Handelsblatt ab sofort einen Newsletter für Anlage- und Vermögensberater. In dem PDF-Produkt schildern Experten neue Entwicklungen auf den Gebieten der Geldanlage, im Steuer- und Kapitalmarktrecht sowie bei volkswirtschaftlichen Themen und erläutern verschiedene Anlageprodukte.

Hintergrund für die Erweiterung des zielgruppenspezifischen Newsletterangebots sind die fortwährenden Änderungen der Rahmenbedingungen im Bereich der Anlage- und Vermögensberater. Neue Gesetze und Verordnungen, eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte und ein wechselndes Kundenverhalten zwingen Berater heute zunehmend, sich ständig zu informieren und neue Strategien zur Kundengewinnung und -bindung zu verfolgen. Beispiele dafür sind die aktuelle Zinsentwicklung oder die vom Gesetzgeber angestrebte Verschärfung der Protokollpflicht von Beratungsgesprächen.

Bei den Inhalten setzt das Handelsblatt auf Experten aus der Praxis, deren Beiträge immer aktuelle Themen mit den nötigen Hintergrundinformationen für die tägliche Berater-Praxis bieten. Neben fachlichen Themen werden Beiträge zur Förderung der eigenen Karriere veröffentlicht.

Der neue Newsletter erscheint monatlich und kostet 99,00 Euro im Jahresabonnement bzw. 9,90 Euro pro Monat. Interessenten erhalten zunächst zwei kostenlose Ausgaben. Die erste Ausgabe erschien am 8. April 2009. Weitere Informationen  unter www.handelsblatt-anlageberater.de.

Quelle: Pressemitteilung Handelsblatt

Das Handelsblatt ist ein weiterer Beleg dafür, das Paid Content derzeit wieder modern ist. Paid Content Newsletter mit hochwertigen „must have“ Premium-Inhalten, die den Rezipienten unmittelbaren Mehrwert bieten und die nicht einfach durch kostenfreie Inhalte zu substituieren sind, halte ich für sehr erfolgsversprechend. Der Handelsblatt Newsletter ist ein gutes Beispiel dafür, wie B2B-Contentanbieter ohne größere Infrastrukturinvestitionen branchspezifische Online-Angebote launchen könnten, die nicht werbefinanziert sind und für relative stabile, „nicht-zyklische“ Erlöse sorgen.

Mein Blogeintrag vom Juni 2008 beschäftigte sich mit den Erfolgsfaktoren von Paid Content. Ebenfalls erschien kürzlich ein guter Artikel in Spiegel Online zum Comeback des Paid Content im Zusammenhang mit den Existenzängsten der überregionalen Tageszeitungen am Beispiel der New York Times.

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IDG Media: Best Practice im B2B-Mediensegment

März 22, 2009

IDG Media und seine Evolution hin zu einem vernetzten Medienhaus ist in diesem Monat gleich Thema in zwei Artikeln.

Im Special „marken 2009“ vom 17. März 2009 der Zeitschrift Absatzwirtschaft wird York von Heimburg, Vorstand IDG Communication Media in München, interviewt. Demnach werden in den USA mehr als die Hälfte der Medienumsätze von IDG mit Online-Business generiert. Bei IDG Deutschland sind es etwa 25 Prozent und wenn man nur die Werbeerlöse untersucht sind es sogar 40 Prozent. York von Heimburg spricht sich dafür aus, das bei Online-Werbung stärker auf die Qualität geachtet werden muss und diese Qualität dann auch einen entsprechenden Preis hat. Gleichzeitig diagnostiziert er, dass viele Medienhäuser nicht in der Lage sind, ihre Medienmarken abzugrenzen und eine angemessene Preisdifferenzierung vorzunehmen. In seinen Augen verramschen Medien ihre wertvollen Werbeumfelder.

Im Horizont Extra „Digital Innovators Summit“ vom März 2009 wird Stephan Scherzer, Senior Vice President IDG, zitiert.  Geht es nach ihm müssen Verlage stärker datenbankgestützes Business etablieren, wenn sie im Wettbewerb bestehen wollen. Auch er hat erkannt, das Verlage ihren Wettbewerb mittlerweile breiter definieren müssen und nicht nur mit anderen Mediununternehmen, sondern auch mit E-Commerce Anbietern und Software-Unternehmen konkurrieren.

Quellen: absatzwirtschaft, Sonderausgabe Marken 2009, S. 48 und Horizont Extra, Digital Innovators Summit, März 2009, S.8

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Business Information & Unternehmenswert

März 2, 2009

Traditionelle B2B Medienunternehmen müssen sich nicht nur wegen der veränderten Unternehmensumwelt intensiv Gedanken über ihre künftigen Geschäftsmodelle machen. Auch der Unternehmenswert lässt sich deutlich steigern, wenn Fachmedien-Unternehmen nicht als Anbieter von B2B Magazinen wahrgenommen werden, sondern sich als  Business Information Anbieter positionieren. Die Bewertungen für Business Information Companies sind von einem „Revenue Multiple“ von 2,8 (Jahr 2004) bis auf 3,7 (YTD Mai 2008) gestiegen. Die „Revenue Multiples“ im Bereich B2B magazines haben sich seit 2004 nicht wesentlich verändert – im Mai 2008 betrug der „Revenue Multiple“ 2,1.

Aktuelle Anmerkung: Auch wenn sich die Bewertungen durch die derzeitige Wirtschaftslage mittlerweile vermutlich signifikant verändert haben, sind die daraus abzuleitenden Erkenntnisse und Handlungsnotwendigkeiten für B2B Marketing Dienstleister bzw. Fachverlage unverändert.

Quelle für die „Revenue Multiples“: The Jordan Edmiston Group, Inc. (JEGI), New York: Jegi Transaction Database

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B2B Zeitschriftenumsätze in den USA

Februar 28, 2009

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B2B Magazine in den USA mussten im Jahr 2008 einen Umsatzrückgang von 7,3% vezeichnen. Das geht aus der Daten des Business Information Network hervor, die für den Interessensverband der amerikanischen Fachmedien – American Business Media – erhoben wurden.

Auf Quartalsbasis  sind die Zahlen wie folgt: 

Q1 2008: – 5,3%,

Q2 2008: – 6,0%, 

Q3 2008: – 5,9%, 

Q4 2008: – 13,1%.

Das Business Information Network unterscheidet bei seinen Erhebungen 22 Kategorien (Branchen). Trotz des erheblichen Rückgangs in Summe konnten die Fachzeitschriften aus fünf dieser 22 Branchen gut perfomen und erzielten Umsatzzuwächse entgegen dem Gesamttrend: 1. Agriculture; 2. Transportation & Logistics; 3. Architecture, Design & Lighting; 4. Aviation, Aerospace & Military; 5. Professional Services.

Quelle: American Business Media


Mergers & Acquisitions im Medienbusiness

Februar 15, 2009

Die Konsolidierung der deutschen Verlagsbranche setze sich auch 2008 fort: mit 261 Übernahmen und Beteiligungen verzeichneten die M&A-Berater von Bartholomäus & Cie. den höchsten Wert seit 5 Jahren. Die Zahl der registrierten Transaktionen stieg nochmals um 9 % gegenüber dem Vorjahr, wo allerdings das Wachstum noch 46 % betragen hatte. Bartholomäus & Cie., die auf die Verlagsbranche spezialisierte Mergers & Acquisitions-Beratung aus Frankfurt, hat über 800 M&A-Transaktionen der letzten vier Jahre ausgewertet. Die Studie „Transaktionsmonitor Verlagswesen 2008“, die im Januar zum fünften Mal vorgestellt wude, stellt eine umfassende Übersicht über Käufe und Verkäufe von deutschen Medienunternehmen dar. Nach Volumen wuchs der M&A-Markt im Jahr 2008 noch um 3 % und wird auf rund 8,6 Mrd. € geschätzt, heißt es in der jetzt vorgelegten Studie. Ursachen dafür waren eine Reihe größerer Investitionen und die erneut gestiegene Zahl der Übernahmen, aber auch die deutlich gestiegene Zahl größerer Verkäufe. 

Ein Drittel aller M&A-Investitionen in digitale Medienformate

Mit insgesamt 81 Transaktionen in digitale Medien wurde 2008 ein absoluter Rekordwert erreicht, dies entspricht einem Anteil von rund 31 %. Speziell die großen Publikumsverlage waren hier sehr aktiv und investierten in vertikale Portale zur Ergänzung ihrer Print-Formate sowie in Online-Werbevermarkter. Auch die Fachmedien investierten erstmals in größerem Umfang in Portale. Die Tageszeitungen scheinen zudem das Lokalfernsehen als strategisches Wachstumsfeld entdeckt zu haben. Dennoch sind für die deutschen Verlage „klassische“ Printmedien unverändert die mit Abstand häufigsten Zukaufsziele.

Grenzüberschreitende Transaktionen auf dem Vormarsch

Die Vernetzung mit internationalen Verlagsmärkten gewann 2008 deutlich an Fahrt: die Zahl der grenzüberschreitenden Transaktionen stieg von 48 auf 80. Dennoch konsolidiert sich der deutsche Verlagsmarkt immer noch überwiegend unter Inländern, 70 % aller Übernahmen und Beteiligungen fanden unter Inländern statt (2007: 80%).

M&A-Klima trübt sich ein

Die starke Entwicklung des M&A-Marktes in der Verlagsbranche, die 2004 begann, hat etwa Mitte 2008 ihren Höhepunkt erreicht. Ab der 2. Jahreshälfte 2008 führten der Einbruch der Konjunktur und erschwerte Bankfinanzierungen zu einer Verlangsamung der M&A-Tätigkeit, eine Reihe geplanter großer Transaktionen wurden sogar ganz abgesagt. Angesichts der momentan deutlich vorsichtigeren Zukunftserwartungen werden die Rekordwerte für M&A-Transaktionen vermutlich so bald nicht wieder erreicht. In der Folge waren auch die Kaufpreise für Verlage, die über Jahre kontinuierlich anzogen, wieder spürbar rückläufig, wovon anzeigenabhängige Marktsegmente am stärksten betroffen waren. Erst wenn sich eine grundsätzliche Aufhellung des wirtschaftlichen Umfelds abzeichnet rechnen die M&A-Spezialisten von Bartholomäus & Cie. wieder mit anziehenden Bewertungen.

Fachinformationen am aktivsten

Fast alle Segmente der Verlagsbranche verzeichneten mehr Transaktionen als im Vorjahr. Am Geschehen hatten die Fachinformationen wie schon in den Vorjahren den größten Anteil (58 Transaktionen), gefolgt von den General Interest Medien (54), dem Buchhandel (37), den Special Interest Medien (32), Buchverlagen (29) und Tagezeitungen (20).

Die durchschnittliche Dealgröße im Bereich Fachinformationen lag bei 4,6 Mio EUR. Ohne die drei größten Deals hätte sie allerdings nur 3,2 Mio. EUR betragen. 41% der Transaktionen im B2B-Segment hatten einen Bezug zum Ausland.

Einen deutlichen Anstieg gab es mit 9 Transaktionen im Bereich der B2B-Portale – das entspricht einer Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr. Der Deutsche Landswirtschaftsverlag baute sein Online-Portfolio z.B. mit dem Kauf von www.technikboerse.de aus und die Verlagsgruppe Chiemlorz beteiligte sich an www.solarserver.de.

Außerdem gab es im B2B-Bereich zwei Transaktionen mit Online-Datenbanken.

Dennoch betreffen die meisten Deals immer noch Objekte aus den klassischen Print-Geschäftsmodellen, was Bartholomäus & Cie. darauf zurückführen, das Fachmedien-Unternehmen (im Gegensatz zu B2C-Medien) ihre Formate überwiegend noch selbst aufbauen. Die langjährige Fokussierung auf ihre Zielgruppen stelle eine Eintrittbarriere für neue Player mit ausschließlich digitalen Medien dar und deshalb seien nur wenige unabhängige Portale entstanden.

Die Studie „Transaktionsmonitor Verlagswesen 2008“ hat 112 Seiten und erschien am 22. Januar 2009. Sie enthält eine detaillierte Chronik aller 261 registrierten Transaktionen und ist gegen eine Schutzgebühr von 249 € (PDF-Version) bzw. 299 € (Print-Version) erhältlich.

Quelle: Bartholomäus & Cie.

Persönliche Anmerkung: Auf der oben genannten Eintrittbarriere haben sich die Fachmedien-Unternehmen allerdings meines Erachtens schon viel zu lange ausgeruht, wie die Entwicklungen im Bereich Fachinformationen inbesondere in den USA zeigen.