Studie „The medium is the message – Outlook for Magazine Publishing in the Digital Age”

August 28, 2008

Die neue Studie “The medium is the message – Outlook for Magazine Publishing in the Digital Age” untersucht den internationalen Zeitschriftenmarkt. Dazu haben die Experten von PricewaterhouseCoopers über 5.000 Konsumenten befragt.

Beleuchtet werden dabei Consumer Magazines und keine Fachmedien. Dennoch sind die Ergebnisse meines Erachtens auch für Business Media Publisher sehr aufschlussreich, denn jeder B2B-Entscheider ist gleichzeitig auch Konsument in seinem privaten Umfeld und überträgt daher private Lese-Gewohnheiten bewusst oder unbewusst auf sein Informations-verhalten im Beruf.

Laut Studie erwirtschaften Zeitschriftenverlage derzeit einen weltweiten Jahresumsatz von rund 80 Milliarden US-Dollar (50,3 Milliarden Euro). Bis 2012 prognostiziert PwC einen Erlösanstieg auf 95 Milliarden US-Dollar. Britische und amerikanische Zeitschriftenverlage erwarten innerhalb der nächsten fünf Jahre 20% Ihrer Umsätze mit digitalen Geschäftsmodellen zu erwirtschaften. Bei den entsprechenden europäischen Medienunternehmen wird im gleichen Zeitraum nur ein Umsatzanteil von 10% mit Online-Aktivitäten erwartet.

Die Studie beleuchtet die Ergebnisse und Auswirkungen aus drei Perspektiven: Konsumenten, Zeitschriftenverlage und Werbeagenturen. Eine Executive Summary komprimiert die wichtigsten Erkenntnisse auf zwei Seiten.

Interessant sind die Untersuchungen zur Zahlungsbereitschaft von Konsumenten für digitale Medien im Vergleich zum jeweiligen Print-Pendant. Die Höhe des Preises ist abhängig von der Art des Angebotes (E-Paper auf Handy oder PC). Die Untersuchungsergebnisse sind differenziert nach Alter der Konsumenten und nach Nationalität. Immer mehr Käufer möchten Zeitschriften auch digital lesen – insbesondere junge Leser. Zahlen möchten die Konsumenten dafür aber weniger als für gedruckte Hefte.

Daher benötigen die Medienunternehmen neue Erlösquellen. Neben Online-Werbeerlösen, die jedoch nicht alleine ausreichen können, seien beispielsweise Online-Shops und Direkt- marketing-Angebote geeignet, um so die Markenpower der Zeitschriften zu nutzen. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise das Versicherungsgeschäft von Reader´s Digest erwähnt. 

Die vollständige Studie zum Download bei PwC

Herausgeber: Pricewaterhouse Coopers LLP, Netherlands, August 2008, 48 S., DIN A4, Softcover.

Quelle: www.pwc.de


Deutscher Fachjournalisten-Kongress

August 25, 2008

Der Deutsche Fachjournalisten-Verband (DFJV) richtet am Freitag, den 31.10.08 zum dritten Mal den Deutschen Fachjournalisten-Kongress aus.

Zu den Referenten und Moderatoren zählen unter anderem: Prof. Ernst Elitz, Deutschlandradio; Inka Schneider, NDR; Prof. Dr. Siegfried Quandt, Präsident des DFJV; Adrian Schimpf, Leiter Personalentwicklung Gruner & Jahr; Anja Kohl, Hessischer Rundfunk; Fritz Raff, Intendant des Saarländischen Rundfunks und Vorsitzender der ARD.

Zu den Themen gehört beispielsweise:

Online-Journalismus – der neue Boombereich des Journalismus? Ausbildung, Karrieremöglichkeiten, Schattenseiten, Risiken.

„Online First“ ist immer öfter aus den Redaktionen zu hören. Waren früher Online-Medien nur als die Zweitverwerter für die Printprodukte der Verlage angesehen, so scheint nun der Führungsanspruch in Sachen Aktualität der Online-Journalisten unbestreitbar. Gleichzeitig expandieren die Verlage mit aller Macht im Internet. Ist Online-Journalismus das Berufsfeld der Zukunft?

Das vollständige Programm gibt es unter www.dfjk.de.

Informationen zum Studiengang Online-Journalismus der Hochschule Darmstadt


Zukunft von Haufe im E-Business

August 19, 2008

In einem Interview von HORIZONT mit Geschäftsführer Kai Stepp (Mitglied der Holding Geschäftsführung der Medien- gruppe Haufe) und Reiner Straub (Geschäftsführer Haufe Fachmedia) erläutern beide den Ausbau der Online-Angebote bei Haufe. Das Medienunternehmen bietet z.B. Premium-Abos an, die zusätzlich zu dem klassischen Fachzeitschriften-Abo (Print-Ausgabe inklusive Zugriffe auf das entsprechende Online-Archiv) den Zugriff auf Vertragsformulare, Checklisten und andere Arbeitshilfen ermöglichen. Im Dezember 2007 wurde eine Business-Community (Haufe BC) gestartet, die mehr als 10.000 registrierte Mitglieder hat. Bewegtbilder im Internet sind ebenfalls ein Thema. Man stelle sich darauf ein, dass Kunden auch Videoformate möchten.

Quelle: HORIZONT REPORT Fachmedien, in HORIZONT 21 vom 23. Mai 2008


B2B-Medien in 2009

August 5, 2008

Marie Griffin blickt nach 2009 und fragte CEOs zahlreicher Fachverlage – in erster Linie aus den USA – nach deren Einschätzungen und Prognosen für das kommende Jahr. Überraschungen gab es dabei keine.

So fokussiert man sich z.B. auf „digitale Initiativen“, investiert in Redesigns oder Content Management Systeme. Ersparnisse die durch „verschiedene Maßnahmen“ erzielt wurden, werden in Aufbau und Erweiterung digitaler Geschäftsmodelle investiert. Andere fokussieren sich auf die Entwicklung eines „integriertien Medienmodells“, das die Channels „digital, events, marketing services and research“ umfasst.

Konjunkturzyklen schwanken immer. Wichtiger als solche kurzfristigen Schwankungen sind jedoch die langfristigen Herausforderungen die aktuell darin bestehen, dass sich die Fachmedien selbst verändern müssen – in jeder Funktion und jeder Ebene – weil sich Art und Weise des Konsums von Informationen verändert.

Andere gehen noch einen Schritt weiter und expandieren über klassische Medienprodukte hinaus in Richtung „Business Information“, d.h. Geschäftsmodelle die auf Datenbank-Inhalten basieren, wie z.B. Produkt- und Projektdatenbanken.

Quelle: Marie Griffin, Budgeting for a challenging ´09, in: BtoB Media Business, July 2008


Erfolgsfaktoren von Business Communities

August 1, 2008

Interviews zuständiger Entscheidungsträger zu den Erfolgsfaktoren gut funktionierender Business Communities wie z.B. bei MarketWatch und Computerworld führen zu folgenden Ergebnissen (Aussagen sind von mir ergänzt und auf wesentliche Eckpunkte komprimiert):

1. Man muss nicht nur die Zielgruppe der jeweiligen Branche kennen, sondern man muss zusätzlich verstehen wie sie untereinander agiert und kommuniziert. Ingenieure haben eben einen anderen Habitus und ein anderes Kommunikations- verhalten als beispielsweise Ärzte, Anwälte oder Chemiker.

2. Im Gegensatz zu Consumer Communities wie z.B. Facebook und MySpace wächst die Nutzer-Interaktion von B2B-Communities nicht von ganz alleine (Stichwort „Virales Marketing“), sondern sie muss durch den Community-Betreiber aktiv gemanagt und gefördert werden.

3. Wenn neue, interessante Diskussionen in der Community entstehen, sollte man sie in passenden e-Newslettern aufgreifen und promoten.

4. Funktionen wie das Bewerten von Artikeln („WebNews-Prinzip“), z.B. auf einer Skala von eins bis fünf, werden gerne genutzt.

5. Ein Anbieter hat damit Erfolg, registrierte Nutzer mit Punkten für das Schreiben, Bewerten und Kommentieren von Artikeln zu belohnen. Diese Punkte können im eigenen Online Shop in kleine Incentives umgewandelt werden.

Quelle: Marie Griffin, Social media´s subleties, in: BtoB Media Business, July 2008


Print verdient das meiste Geld. Wachstumstreiber ist Online.

August 1, 2008

Im letzten HORIZONT REPORT „Fachmedien“ finden sich einige sehr gute Beiträge, obwohl sie im Ergebnis nichts gänzlich Neues hervorbringen. Printmedien bewegen sich demnach in gesättigten Märkten, Onlinemedien werden zunehmend bedeutender. Daher erwarten die Führungskräfte zahlreicher Fachmedien-Anbieter stagnierende oder sinkende Printumsätze.

Anbieter von Fachinformationen müssen demnach für die veränderte und sehr selektive Mediennutzung zugeschnittene Geschäftsmodelle konzipieren. Niemand bezweifelt mehr, dass die Erlöse der Fachzeitschriften nicht ausreichen werden, die Existenz der Verlage dauerhaft zu sichern. Sie richten daher vermehrt Produkte und Prozesse am Web aus. Das führt dazu, dass sich die B2B-Medienanbieter zu mehrmedialen Content-Anbietern entwickeln, die ihren Zielgruppen Online, Print, Direktmarketing und Events anbieten.

Eine Umfrage der Zeitschrift HORIZONT unter Fachverlagen bestätigte die bislang geringe wirtschaftliche Bedeutung von Online. Dennoch sind die Ziele insgesamt sehr ambitioniert.

Wichtig dabei ist folgende Feststellung: Wer Neues wagt muss auch Fehler akzeptieren, um sich weiterzuentwickeln. So experimentieren nun weitere deutsche Fachmedien-Unternehmen mit Bewegtbildern.

Quelle: HORIZONT REPORT „Fachmedien“ in HORIZONT Nr. 21 vom 23. Mai 2008