Mergers & Acquisitions (M&A) im 1. Quartal 2010

Mai 2, 2010

Der Markt für Mergers & Acquisitions (M&A) hat sich im 1. Quartal 2010 weiter erholt, nachdem er Ende 2008 bis Mitte 2009 stark eingebrochen war. JEGI, ein Anbieter von Investment Banking Dienstleistungen aus New York, beobachtet und analysiert dazu regelmäßig zehn Marktsegmente, wovon hier auszugsweise drei vorgstellt werden:

Sektor „b2b online media & technology“

Mit 36 Transkationen und einem Gesamtwert von 407 Millonen US-$ gehört dieser Sektor zu einem der aktivsten im ersten Quartal 2010. Es dominierten vor allem kleine Transaktionen mit einem durchschnittlichen Deal-Volumen von 11 Millionen US-$. Größere Transaktionen waren der Kauf von Mochi Media, einem Anbieter von Online-Gaming Tools, durch Shanda Games für 80 Millionen US-$. Zudem kaufte AOL die Online Video Plattform StudioNow für 36,5 Millonen US-$.

Sektor „business-to-business media“

Die Anzahl der Transaktionen im Bereich Business Media hat im ersten Quartal 2010 im Vergleich zu Q1 2009 stark zugenommen, unter anderem da Reed Elsevier weiterhin Titel von Reed Business Information in den USA verkauft. Darüber hinaus haben viele weitere globale Unternehmen ihre B2B Medien abgestoßen. So verkaufte Nielsen seine „Retail and Travel Groups“.

Private Equity Unternehmen sind wieder zurück als Käufer von B2B Medienunternehmen:

  • Seguin Partners kauften CFO von „The Economist Group“
  • Canon Communications/Apprise Media (unterstützt durch Spectrum Equity) kauften Assets von Reed Business Information USA (RBI-US)
  • Media Source (unterstützt durch Riverside) kauften Medien von RBI-US
  • Sandow Media (unterstützt durch Veronis Suhler Stevenson) kauften Assets von RBI-US
  • NorthStar Travel Media (unterstützt durch Boston Ventures) kaufen die Travel Group von Nielsen Business Media

Sektor „database and information services“

In Q1 2010 waren es in diesem Sektor ingesamt 21 Transaktionen mit einem Gesamtwert von 3,2$ Milliarden US-$ verglichen mit nur sieben Deals in Q1 2009 mit einem Gesamtwert von 79 Millionen US-$. Nennenswerte Übernahmen waren z.B. MSCIs Akquisition der RiskMetrics Group für 1,6 Milliarden US-$, CCMPs Akquisiton von InfoGroup für 635 Millionen US-$ und außerdem der Kauf der Burton Group durch Gartner. Die durchschnittliche Transaktionshöhe im Sektor „Database and information services“ betrug 150 Millonen US-$.

Quelle: Pressemeldung Jordan, Edmiston Group, Inc. (JEGI)

Weitere Artikel zu Mergers & Acquisitiones (M&A):

Weitere Informationen:
Der CorporateFinanceBlog.de beschäftigt sich mit Corporate Finance, Private Equity im Allgemeinen, Venture Capital im Speziellen und mit Mergers & Acquisitions (M&A).

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Mergers & Acquisitions in deutscher Medienbranche

Dezember 15, 2009

Die Mergers & Acquisitions (M&A) Deals in der Medienbranche gingen in 2009 deutlich zurück. Damit einher ging auch ein spürbarer Rückgang der Unternehmenswerte in der Branche. 

Die Zahl der Übernahmen und Beteiligungen in der Verlagsbranche sank gegenüber dem Jahr 2008 um 24 Prozent auf etwa 200 Transaktionen. Dabei verzeichneten alle Marktsegmente zum Teil deutliche Rückgänge. Das M&A-Marktvolumen, gemessen am Umsatz der gekauften Unternehmen, sank um rund 20 Prozent und betrug 2009 rund 3,6 Mrd. €. Den größten Anteil am Geschehen hatten Tageszeitungen gefolgt von Fachmedien. 

Anteil der Marktsegmente am Gesamtmarkt nach Umsatz-Volumen der übernommenen Unternehmen (keine Kaufpreise). Quelle: Bartholomäus & Cie.

Die  Studie „Transaktionsmonitor Verlagswesen 2009“ der Unternehmensberater  Bartholomäus & Cie.  erscheint am 28. Januar 2010 und  kann bis zum 31. Dezember 2009 zum Vorzugspreis von 199 € bestellt werden.

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Business Information & Unternehmenswert

März 2, 2009

Traditionelle B2B Medienunternehmen müssen sich nicht nur wegen der veränderten Unternehmensumwelt intensiv Gedanken über ihre künftigen Geschäftsmodelle machen. Auch der Unternehmenswert lässt sich deutlich steigern, wenn Fachmedien-Unternehmen nicht als Anbieter von B2B Magazinen wahrgenommen werden, sondern sich als  Business Information Anbieter positionieren. Die Bewertungen für Business Information Companies sind von einem „Revenue Multiple“ von 2,8 (Jahr 2004) bis auf 3,7 (YTD Mai 2008) gestiegen. Die „Revenue Multiples“ im Bereich B2B magazines haben sich seit 2004 nicht wesentlich verändert – im Mai 2008 betrug der „Revenue Multiple“ 2,1.

Aktuelle Anmerkung: Auch wenn sich die Bewertungen durch die derzeitige Wirtschaftslage mittlerweile vermutlich signifikant verändert haben, sind die daraus abzuleitenden Erkenntnisse und Handlungsnotwendigkeiten für B2B Marketing Dienstleister bzw. Fachverlage unverändert.

Quelle für die „Revenue Multiples“: The Jordan Edmiston Group, Inc. (JEGI), New York: Jegi Transaction Database

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M&A Aktivität bei Medien & Marketing

Dezember 4, 2008

Der aktuelle M&A Overview von „The Jordan, Edmiston Group, Inc. (JEGI)“ beleuchtet die gesamten M&A Aktivitäten für die Branchen „Media, Information, Marketing Services & Related Technologies“ von Januar bis September 2008 und vergleicht die Veränderungen mit dem Zeitraum Januar bis September 2007.

Sektor „business-to-business magazine“: Hier sank die Anzahl der Transaktionen im Zeitraum Januar bis September 2008 um 36% verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Noch deutlicher sind die Rückgänge, wenn man den Gesamtwert der Transaktionen betrachtet – er sank um 87%.

Sektor „consumer magazine“: Hier sieht es bei den M&A Aktivitäten ähnlich aus: die Anzahl der Deals sank um 28% und der Gesamtwert der Transaktionen sank um 95%.

Sektor „database and information services“: Dieser Bereich ist sehr aktiv. Die Anzahl der Mergers & Acquisitions stieg um 64%. Der Gesamtwert der Transaktionen ist gesunken. Bereinigt man jedoch die Zahlen von 2007 um die Akquisition von Reuters durch Thomson, dann ergibt sich fast eine Verdopplung des Gesamtwertes der Transaktionen in diesem Sektor.

Sektor „marketing and interactives services“: Die Anzahl der M&A-Deals stieg um 13%.

Sektor „online media and technology“: Dieser Bereich war mit 218 Transaktionen und einem Gesamtwert von 7,7 Milliarden US$ ebenfalls sehr aktiv. Besonders interessant dabei für Unternehmen aus den Bereichen Business Media & Business Informationen : Der größte Anstieg an Transaktionsvolumina war im „niche online content business“ zu verzeichnen.

Die vollständige Pressemeldung mit allen Zahlen gibt es unter: http://www.jegi.com/files/docs/Press_10-02-08.pdf

Quelle: Pressemeldung vom 02.10.2008, The Jordan, Edmiston Group, Inc. (JEGI).

Der M&A Bericht bestätigt eindrucksvoll in welche Richtung sich neue Geschäftsfelder im Mediensektor  und der Informationsindustrie entwickeln.


EPPG steigt bei Compact Verlagsgruppe ein

Oktober 17, 2008

Die European Professional Publishing Group (EPPG) wird Mehrheitsgesellschaftter der Compact Verlagsgruppe. Der Compact Verlag wurde am 5. Mai 1976 von Friedrich Niendieck gegründet. Ab dem 1. Dezember 2008 übernimmt Herr Dr. Jörg Meidenbauer die Geschäftsführung.

Mit Wirkung zum 1. Juli 2008 übernahm EPPG bereits die Mehrheit an dem Düsseldorfer Branche & Business Fachverlag (siehe Meldung vom 01.09.2008). Hauptgesellschafter der EPPG ist die Beteiligungsgesellschaft Management Capital Holding.

Quelle: Pressemeldung der Management Capital Holding AG vom 13.10.2008

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Prognose: B2B Media Spendings 2008 bis 2012

September 5, 2008

Die Kommunikationsausgaben in den USA werden gemäß einer neuen Prognose von Veronis Suhler Stevenson (VSS), ein Private Equity Unternehmen mit Fokus auf Medien & Kommunikation, in 2008 um 5,4% auf 923,91 Milliarden US$ anwachsen.

Die Werbeausgaben für B2B Medien betrugen in 2007 in den USA insgesamt 24,79 Milliarden US$ und sollen von 2007 bis 2012 bei einem jährlichen Wachstum (compound annual growth rate / CAGR) von 5,9% auf 32,95 Milliarden US$ anwachsen.

In 2007 wurden für „Professional & Business Information Services“ 128,27 Milliarden US$ ausgegeben. Bis 2012 wird in diesem Segment – bei einem jährlichen Wachstum (CAGR) von 10% – ein Umsatz von 206,49 Milliarden US$ erwartet. „Professional & Business Information Services“ gehört damit zu den sechs wachstumsstärksten Sektoren des Kommunikationsmarktes.

Für die gesamten Ausgaben über alle US-Kommunikations- sektoren hinweg wird für 2012 ein Wachstum auf 1183 Milliarden US$ erwartet. Das entspräche einer Wachstumsrate (CAGR) von 6,2% für den Zeitraum von 2007 bis 2012. Interessant dabei ist die Prognose von VSS, dass „Broadcast TV“ in 2008 das größte Werbemedium in den USA wird. Das wäre das erste Mal überhaupt, dass Zeitungen nicht mehr diese Position halten. Für 2011 erwartet man, dass „Broadcast TV“ von den Anzeigenausgaben im Internet überflügelt wird.

Quelle: Veronis Suhler Stevenson


Neue Private Equity Gesellschaft mit Fokus auf Fachinformationen

September 1, 2008

Die Management Capital Holding AG (MCH) ist eine auf Private Equity Finanzierungen spezialisierte Investmentgesellschaft mit Sitz in München und New York. Mit Gründung der neuen Holding „European Professional Publishing Group (EPPG)“ steigt man in das Fachinformationsgeschäft ein.

Die Gruppe strebt europaweite Beteiligungen an Fachverlagen an und hat sich mit Wirkung zum 1. Juli 2008 die erste Beteiligung an einem B2B-Medienunternehmen gesichert. Es handelt sich um den Mehrheitsanteil der Schuh Gruppe an dem Düsseldorfer Branche & Business Fachverlag. Das Unternehmen publiziert seit 60 Jahren Fachinformationen für die Mode- und Textil-Branche, z.B. das TM Fashion Trendmagazin.

Die Hauptgesellschafter der EPPG und Vorstände der MCH bringen mehrjährige Erfahrungen im Bereich Private Equity und in der Durchführung von Unternehmenskäufen mit. Sie beobachten schon lange den Markt für Fachinformationen. Es handelt sich dabei um Michael Hengstmann (mit Stationen bei One Equity Partners und bei Alix Partners) und um Christof Wahl, dem ehemaligen Kabel Deutschland Chef. Geschäftsführer der EPPG wird Ferdinand von Wrede. Er war zuletzt Leiter der Abteilung Business Affairs beim Süddeutschen Verlag in München war.

Laut Michael Hengstmann ist es Ziel der EPPG „die erworbenen Verlage gemeinsam mit dem bestehenden Management oder den Gründerunternehmern organisch weiterzuentwickeln und bei Bedarf neu auszurichten“.

Christof Wahl beschreibt die Strategie der European Professional Publishing Group wie folgt: „Vor dem Hintergrund der zum Teil erheblichen Veränderungen und steigenden Effizienzerfordernisse in industriellen Prozessen werden neue Anforderungen an die Vermittlung und Aufbereitung von Fachinformationen gestellt. Die Anbieter müssen zunehmend in die Nutzung neuer Medien und weiterer Vertriebskanäle investieren. Mit der EPPG wollen wir auch kleinen und mittleren Fachverlagen die Möglichkeit geben, dieses Potential voll zu nutzen“.

Quelle: http://www.management-capital.de/nachrichten.html

Nachfolgend einige persönliche Anmerkungen:

Aus meiner Sicht könnte die Strategie der EPPG sehr erfolgreich sein. Gerade kleine, inhabergeführte Fachinformationsanbieter haben nicht das Know-how und die finanziellen Mittel, um die neuen Herausforderungen im Bereich digitaler Medien zu meistern. Mit einem finanzstarken und insbesondere auf die Branche spezialisierten Private Equity Investor können Synergien gehoben und Skaleneffekte genutzt werden, die mit jedem weiteren Fachverlag überproportional steigen.

Das gilt insbesondere dann, wenn in einer solchen Gruppe Online-Applikationen mehrfach verwendet werden können. Darüber hinaus ist ein Wissenstransfer im Bereich der Online-Fachmedien denkbar, wenn z.B. auch sehr innovative Anbieter von Online-Fachmedien ein Teil des Portfolios sind. Auch Kostensenkungen bei den Printmedien (DTP & Druck) durch eine günstigere Verhandlungsposition gegenüber den Lieferanten spielen eine wichtige Rolle. Darüber hinaus könnten kleinere B2B-Medienunternehmen Zugriff auf gemeinsame Online-Vertriebskanäle erhalten, die ihnen ansonsten nicht zugänglich wären. Dadurch steigt der Shareholder Value für alle beteiligten Partner, d.h. sowohl für die Private Equity Gesellschaft als auch für die Altgesellschafter der Medienunternehmen.

Durch einen spezialisieren Private Equity Investor erhalten also gerade kleine Fachinformationsanbieter eine Möglichkeit, die von mir bereits im Jahr 2005 im Rahmen meiner Diplomarbeit („Status quo und Entwicklungsperspektiven für Fachmedien – Eine Untersuchung zur Bestimmung neuer Geschäftsfelder und deren strategische Ausrichtung“) geschilderten Struktur-veränderungen zu meistern und können so die dringend notwendigen Handlungsschritte für eine Neuausrichtung rechtzeitig umsetzen. Sehr ähnliche Vorteile ergeben sich selbstverständlich ebenso durch die Einbindung eines kleinen Fachverlages in einen internationalen Medienkonzern.

Bei dem Kauf eines sehr kleinen Fachverlages der sich nur in einer Branche bewegt, ist eine Mehrheitsbeteiligung meines Erachtens sinnvoller als eine Komplettübernahme, da der Gründer oder Inhaber über nicht ersetzbares Branchenwissen und Kontakte besitzt. Natürlich spielt dieser Gesichtspunkt bei allen M&A Geschäften eine wichtige Rolle, jedoch ist er gerade im Bereich der B2B-Medien wesentlich wichtiger als bei anderen Transaktionen z.B. im Bereich der B2C-Medien oder dem Rest des TIME-Sektors (Telecommunication, IT, Media, Entertainment).