Mergers & Acquisitions in deutscher Medienbranche

Dezember 15, 2009

Die Mergers & Acquisitions (M&A) Deals in der Medienbranche gingen in 2009 deutlich zurück. Damit einher ging auch ein spürbarer Rückgang der Unternehmenswerte in der Branche. 

Die Zahl der Übernahmen und Beteiligungen in der Verlagsbranche sank gegenüber dem Jahr 2008 um 24 Prozent auf etwa 200 Transaktionen. Dabei verzeichneten alle Marktsegmente zum Teil deutliche Rückgänge. Das M&A-Marktvolumen, gemessen am Umsatz der gekauften Unternehmen, sank um rund 20 Prozent und betrug 2009 rund 3,6 Mrd. €. Den größten Anteil am Geschehen hatten Tageszeitungen gefolgt von Fachmedien. 

Anteil der Marktsegmente am Gesamtmarkt nach Umsatz-Volumen der übernommenen Unternehmen (keine Kaufpreise). Quelle: Bartholomäus & Cie.

Die  Studie „Transaktionsmonitor Verlagswesen 2009“ der Unternehmensberater  Bartholomäus & Cie.  erscheint am 28. Januar 2010 und  kann bis zum 31. Dezember 2009 zum Vorzugspreis von 199 € bestellt werden.

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Veranstaltungen für Medienmanager

Dezember 12, 2009

Für Medienmanager gibt es gleich zu Beginn des Jahres 2010  zwei hochkarätige Veranstaltungen:

1. Deutscher Medienkongress 2010 in Frankfurt.
Das Motto des Events lautet „The Future of Media – Was wird die Kommunikation von morgen prägen?“.

2. Digital Innovators Summit 2010 in Berlin
Bei diesem Event geht es um Digitalisierungsstrategien für Verlage mit Fallstudien von internationalen Verlegern mit diversifizierten Geschäftsmodellen.


Herausforderungen für Fachmedien 2010/2013

Oktober 15, 2009

Die heute vorgestellte Studie der Deutschen Fachpresse bringt keine überraschenden Ergebnisse. Sie bestätigt die Digitalisierung als größte Herausforderung für Fachmedien-Unternehmen. Die Entwicklung neuer Produkte und Services soll die Umsätze sichern und Wachstum stimulieren. B2B-Medienunternehmen befinden sich in einem massiven strukturellen Umbruch, der durch die Wirtschaftskrise lediglich beschleunigt wird. Mittelfristig planen Fachverlage daher, massiv in die Entwicklung neuer Angebote sowie in die Personalentwicklung zu investieren – und das trotz sinkender Umsätze und sinkender Profitabilität.

Die Autoren Dr. Martina Steinröder und Bernd Pitz haben im Rahmen der qualitativen Studie Fachmedien-Geschäftsführer nach der aktuellen Geschäftsentwicklung, wichtigen Herausforderungen der nächsten Jahre und den daraus resultierenden strategischen Möglichkeiten befragt. Anhand der Ergebnisse wurden die erwarteten Zukunftsszenarien und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Die wichtigste Konsequenz aus den zurückgehenden Printumsätzen und der zunehmendden Digitalisierung sind die Entwicklung von neuen Angeboten und Services für B2B-Zielgruppen.

Schlüsselfaktoren für zukünftige Erfolge: Investitionen in die Produktentwicklung und die Personalentwicklung. Den Verlagen fehlen kompetente Mitarbeiter für den Aufbau neuer Geschäftsfelder.

Insbesondere mittelgroße Unternehmen sind zudem von der zunehmenden technischen Komplexität bei gleichzeitig fehlenden Standards betroffen. Daher werden strategische Partnerschaften bei Produktentwicklung, Technologie und Vertrieb benötigt. Während über das „Was“, nämlich die wesentlichen strategischen Hebel,  relative Einigkeit herrscht, besteht über das „Wie“ jedoch ein erhebliches Maß an Unsicherheit. Neue Entwicklungen lassen sich aber kaum mit dem herkömmlichen Vorgehen beherrschen.

Quelle: Deutsche Fachpresse

Andere Studien:
Die bislang mit Abstand beste Studie zu den Themenfeldern „Herausforderungen für Medienunternehmen und Entwicklung neuer Geschäftsfelder“, die auch ganz konkrete Handlungsempfehlungen und Best Cases für verschiedenene Mediengattungen wie z.B. Fachverlage, Publikumsverlage etc. enthält, ist aus dem Jahr 2007:  GRID MEDIA. (Überlebens-)Strategien für Publisher im digitalen Zeitalter und hat überhaupt nichts an Aktualität eingebüßt. Sie ist von der Unternehmensberatung TIMElabs. Die Autoren der Studie waren Isaac van Deelen, Daniel Tschentscher und Marc Ziegler, Die Studie wurde im März 2008 auf BusinessMediaBlog.com vorgstellt.

Darüber hinaus hat American Business Media mit „The ABM/Booz Study“ eine sehr gute Untersuchung veröffentlicht, die jedoch nur für ABM-Verbandsmitglieder verfügbar ist.

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Paid-Content und Online-Erlöse als Rettungsanker

Oktober 3, 2009

Paid Content und Online-Erlöse sind die Hoffnungsträger der Medienmanager, die auf eine wirtschaftliche Erholung im nächsten Jahr setzen. Die Medienbranche erwartet außerdem, dass durch Übernahmen oder Verkäufe von Verlagen die Konsolidierung zunehmen wird.  Das sind die wichtigsten Ergebnisse des ersten Printmedien-Entscheider-Panels, einer vom Geschäftsbereich Presse Services der Deutschen Post DHL in Auftrag gegebenen Umfrage.

104 Entscheider oberer Führungsebenen der Medienbranche wurden vom Hamburger Marktforschungsinstitut BIK Aschpurwis + Behrens GmbH zur gegenwärtigen und künftig erwarteten Lage der Printmedien befragt. 58 Prozent rechnen mit einem Aufschwung im kommenden Jahr, ein knappes Drittel erwartet ihn in 2011. Dabei hat die derzeitige Krise für 62 Prozent der Befragten konjunkturelle Gründe, für 38 Prozent ist sie strukturell bedingt. Eine große Mehrheit von 88 Prozent der Top-Entscheider geht davon aus, dass der Restrukturierungsdruck weiter zunehmen wird.

Knapp 84 Prozent erwarten deshalb auch eine Zunahme von Mergers & Acquisitions. Hoffnungsträger  sind die Online-Erlöse. Für 2010 geht fast die Hälfte der Entscheider (46 Prozent) von einem Online-Erlösanteil am Gesamtumsatz zwischen zehn und 25 Prozent aus. Für die Jahre danach schätzen drei Viertel diesen Anteil bereits auf zwischen 20 und 40 Prozent. Erlöse rechnen sich die Medien auch im Bereich des Paid Content aus, auch wenn gut zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) davon überzeugt sind, dass journalistische Inhalte im Netz weiterhin kostenlos bleiben. Neun von zehn Entscheidern sehen die Chance, in spezifischen Themenfeldern Geld für Content zu verlangen, und mehr als die Hälfte (58 Prozent) hält die Einführung zeitlich flexibler Flatrate-Angebote für möglich.

Quelle: Printmedien-Entscheider-Panel 2009 im Auftrag der Deutschen Post DHL

Weitere Artikel zum Thema Paid Content:
Paid Content in B2B-Märkten
Paid Content: Handelsblatt launcht Newsletter
Paid Content: Todgesagte leben länger

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Business Information & Unternehmenswert

März 2, 2009

Traditionelle B2B Medienunternehmen müssen sich nicht nur wegen der veränderten Unternehmensumwelt intensiv Gedanken über ihre künftigen Geschäftsmodelle machen. Auch der Unternehmenswert lässt sich deutlich steigern, wenn Fachmedien-Unternehmen nicht als Anbieter von B2B Magazinen wahrgenommen werden, sondern sich als  Business Information Anbieter positionieren. Die Bewertungen für Business Information Companies sind von einem „Revenue Multiple“ von 2,8 (Jahr 2004) bis auf 3,7 (YTD Mai 2008) gestiegen. Die „Revenue Multiples“ im Bereich B2B magazines haben sich seit 2004 nicht wesentlich verändert – im Mai 2008 betrug der „Revenue Multiple“ 2,1.

Aktuelle Anmerkung: Auch wenn sich die Bewertungen durch die derzeitige Wirtschaftslage mittlerweile vermutlich signifikant verändert haben, sind die daraus abzuleitenden Erkenntnisse und Handlungsnotwendigkeiten für B2B Marketing Dienstleister bzw. Fachverlage unverändert.

Quelle für die „Revenue Multiples“: The Jordan Edmiston Group, Inc. (JEGI), New York: Jegi Transaction Database

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Mergers & Acquisitions im Medienbusiness

Februar 15, 2009

Die Konsolidierung der deutschen Verlagsbranche setze sich auch 2008 fort: mit 261 Übernahmen und Beteiligungen verzeichneten die M&A-Berater von Bartholomäus & Cie. den höchsten Wert seit 5 Jahren. Die Zahl der registrierten Transaktionen stieg nochmals um 9 % gegenüber dem Vorjahr, wo allerdings das Wachstum noch 46 % betragen hatte. Bartholomäus & Cie., die auf die Verlagsbranche spezialisierte Mergers & Acquisitions-Beratung aus Frankfurt, hat über 800 M&A-Transaktionen der letzten vier Jahre ausgewertet. Die Studie „Transaktionsmonitor Verlagswesen 2008“, die im Januar zum fünften Mal vorgestellt wude, stellt eine umfassende Übersicht über Käufe und Verkäufe von deutschen Medienunternehmen dar. Nach Volumen wuchs der M&A-Markt im Jahr 2008 noch um 3 % und wird auf rund 8,6 Mrd. € geschätzt, heißt es in der jetzt vorgelegten Studie. Ursachen dafür waren eine Reihe größerer Investitionen und die erneut gestiegene Zahl der Übernahmen, aber auch die deutlich gestiegene Zahl größerer Verkäufe. 

Ein Drittel aller M&A-Investitionen in digitale Medienformate

Mit insgesamt 81 Transaktionen in digitale Medien wurde 2008 ein absoluter Rekordwert erreicht, dies entspricht einem Anteil von rund 31 %. Speziell die großen Publikumsverlage waren hier sehr aktiv und investierten in vertikale Portale zur Ergänzung ihrer Print-Formate sowie in Online-Werbevermarkter. Auch die Fachmedien investierten erstmals in größerem Umfang in Portale. Die Tageszeitungen scheinen zudem das Lokalfernsehen als strategisches Wachstumsfeld entdeckt zu haben. Dennoch sind für die deutschen Verlage „klassische“ Printmedien unverändert die mit Abstand häufigsten Zukaufsziele.

Grenzüberschreitende Transaktionen auf dem Vormarsch

Die Vernetzung mit internationalen Verlagsmärkten gewann 2008 deutlich an Fahrt: die Zahl der grenzüberschreitenden Transaktionen stieg von 48 auf 80. Dennoch konsolidiert sich der deutsche Verlagsmarkt immer noch überwiegend unter Inländern, 70 % aller Übernahmen und Beteiligungen fanden unter Inländern statt (2007: 80%).

M&A-Klima trübt sich ein

Die starke Entwicklung des M&A-Marktes in der Verlagsbranche, die 2004 begann, hat etwa Mitte 2008 ihren Höhepunkt erreicht. Ab der 2. Jahreshälfte 2008 führten der Einbruch der Konjunktur und erschwerte Bankfinanzierungen zu einer Verlangsamung der M&A-Tätigkeit, eine Reihe geplanter großer Transaktionen wurden sogar ganz abgesagt. Angesichts der momentan deutlich vorsichtigeren Zukunftserwartungen werden die Rekordwerte für M&A-Transaktionen vermutlich so bald nicht wieder erreicht. In der Folge waren auch die Kaufpreise für Verlage, die über Jahre kontinuierlich anzogen, wieder spürbar rückläufig, wovon anzeigenabhängige Marktsegmente am stärksten betroffen waren. Erst wenn sich eine grundsätzliche Aufhellung des wirtschaftlichen Umfelds abzeichnet rechnen die M&A-Spezialisten von Bartholomäus & Cie. wieder mit anziehenden Bewertungen.

Fachinformationen am aktivsten

Fast alle Segmente der Verlagsbranche verzeichneten mehr Transaktionen als im Vorjahr. Am Geschehen hatten die Fachinformationen wie schon in den Vorjahren den größten Anteil (58 Transaktionen), gefolgt von den General Interest Medien (54), dem Buchhandel (37), den Special Interest Medien (32), Buchverlagen (29) und Tagezeitungen (20).

Die durchschnittliche Dealgröße im Bereich Fachinformationen lag bei 4,6 Mio EUR. Ohne die drei größten Deals hätte sie allerdings nur 3,2 Mio. EUR betragen. 41% der Transaktionen im B2B-Segment hatten einen Bezug zum Ausland.

Einen deutlichen Anstieg gab es mit 9 Transaktionen im Bereich der B2B-Portale – das entspricht einer Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr. Der Deutsche Landswirtschaftsverlag baute sein Online-Portfolio z.B. mit dem Kauf von www.technikboerse.de aus und die Verlagsgruppe Chiemlorz beteiligte sich an www.solarserver.de.

Außerdem gab es im B2B-Bereich zwei Transaktionen mit Online-Datenbanken.

Dennoch betreffen die meisten Deals immer noch Objekte aus den klassischen Print-Geschäftsmodellen, was Bartholomäus & Cie. darauf zurückführen, das Fachmedien-Unternehmen (im Gegensatz zu B2C-Medien) ihre Formate überwiegend noch selbst aufbauen. Die langjährige Fokussierung auf ihre Zielgruppen stelle eine Eintrittbarriere für neue Player mit ausschließlich digitalen Medien dar und deshalb seien nur wenige unabhängige Portale entstanden.

Die Studie „Transaktionsmonitor Verlagswesen 2008“ hat 112 Seiten und erschien am 22. Januar 2009. Sie enthält eine detaillierte Chronik aller 261 registrierten Transaktionen und ist gegen eine Schutzgebühr von 249 € (PDF-Version) bzw. 299 € (Print-Version) erhältlich.

Quelle: Bartholomäus & Cie.

Persönliche Anmerkung: Auf der oben genannten Eintrittbarriere haben sich die Fachmedien-Unternehmen allerdings meines Erachtens schon viel zu lange ausgeruht, wie die Entwicklungen im Bereich Fachinformationen inbesondere in den USA zeigen.


Deutscher Medienkongress 2009

Januar 18, 2009

Am Mittwoch, den 21. Januar 2009, findet in Frankfurt der Deutsche Medienkongress 2009 statt.

Experten zahlreicher Mediengattungen stellen die Perspektiven für 2009 vor. Im Mittelpunkt stehen die neuen Herausforderungen angesichts von Wirtschaftskrise und digitaler Revolution. Der Kongress besteht aus vier Parts: TV 2009, Print 2009, Radion und Out-Of-Home, Online 2009.

Themen sind unter anderem: Strategien und Geschäftsmodelle, Innovationen in den Mediengattungen, Herausforderungen für Print, Mediamix 2009

Keynote-Speaker sind: Anke Schäferkordt, Geschäftsführerin, Mediengruppe RTL Deutschland; Dr. Andreas Wiele, Vorstand, BILD-Gruppe und Zeitschriften Axel Springer AG; Christiane zu Salm, Medienunternehmerin; Hans-Ulrich Jörges, Politik-Journalist und Mitglied der Chefredaktion, stern, Gruner+Jahr; Bernhard Glock, Vice President Global Media & Communication, Procter & Gamble; Liselotte Lyngso,Futurist and Partner, future navigator.

Zum Kongress-Abschluss gibt es einen Media-Entscheider-Gipfel. Parallel zum Kongress findet die Fachaustellung Media 2009 statt.

Weitere Informationen: www.conferencegroup.de/medienkongress


Studie zu M&A-Deals in deutscher Medienbranche

Dezember 11, 2008

Transaktionsmonitor Verlagswesen 2008Die Konsolidierung in der Medienbranche setzte sich laut Bartholomäus & Cie., Frankfurt, auch in 2008 fort. Die Anzahl der Übernahmen und Beteiligungen erreichte wieder die Größenordnung aus 2007 (ca. 240 Transaktionen mit deutscher Beteiligung). Dazu trugen alle untersuchten Martksegmente bei.

Folgende Segmente werden in der neuen Studie „Transaktions- monitor Verlagswesen 2008“ dokumentiert (Zahl in Klammer entspricht Anzahl der Transaktionen, Stand 30.11.2008):

Fachinformationen (46), Special Interest Medien (22), General Interest Medien (49),  Tageszeitungen (15), Buchverlage (22), Buchhandel (31), Sonstige (36).

Die vollständige, kostenpflichtige Studie erscheint am 22. Januar 2009.

Quelle: Pressemeldung Bartholomäus & Cie, Frankfurt

Ergänzung vom 15.02.2009: Die Studie ist mittlerweile erschienen: https://businessmediablog.com/2009/02/15/mergers-acquisitions-im-medienbusiness/

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M&A Aktivität bei Medien & Marketing

Dezember 4, 2008

Der aktuelle M&A Overview von „The Jordan, Edmiston Group, Inc. (JEGI)“ beleuchtet die gesamten M&A Aktivitäten für die Branchen „Media, Information, Marketing Services & Related Technologies“ von Januar bis September 2008 und vergleicht die Veränderungen mit dem Zeitraum Januar bis September 2007.

Sektor „business-to-business magazine“: Hier sank die Anzahl der Transaktionen im Zeitraum Januar bis September 2008 um 36% verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Noch deutlicher sind die Rückgänge, wenn man den Gesamtwert der Transaktionen betrachtet – er sank um 87%.

Sektor „consumer magazine“: Hier sieht es bei den M&A Aktivitäten ähnlich aus: die Anzahl der Deals sank um 28% und der Gesamtwert der Transaktionen sank um 95%.

Sektor „database and information services“: Dieser Bereich ist sehr aktiv. Die Anzahl der Mergers & Acquisitions stieg um 64%. Der Gesamtwert der Transaktionen ist gesunken. Bereinigt man jedoch die Zahlen von 2007 um die Akquisition von Reuters durch Thomson, dann ergibt sich fast eine Verdopplung des Gesamtwertes der Transaktionen in diesem Sektor.

Sektor „marketing and interactives services“: Die Anzahl der M&A-Deals stieg um 13%.

Sektor „online media and technology“: Dieser Bereich war mit 218 Transaktionen und einem Gesamtwert von 7,7 Milliarden US$ ebenfalls sehr aktiv. Besonders interessant dabei für Unternehmen aus den Bereichen Business Media & Business Informationen : Der größte Anstieg an Transaktionsvolumina war im „niche online content business“ zu verzeichnen.

Die vollständige Pressemeldung mit allen Zahlen gibt es unter: http://www.jegi.com/files/docs/Press_10-02-08.pdf

Quelle: Pressemeldung vom 02.10.2008, The Jordan, Edmiston Group, Inc. (JEGI).

Der M&A Bericht bestätigt eindrucksvoll in welche Richtung sich neue Geschäftsfelder im Mediensektor  und der Informationsindustrie entwickeln.


Zukunftsmodell für Fachmedien und B2B-Kommunikation?

November 22, 2008

Das bekannte „PC Magazine“ vom Medienunternehmen Ziff Davis stellt nach 27 Jahren seine Printausgabe ein und erscheint nur noch online. Die Ausgabe Januar 2009 wird die letzte Zeitschrift sein. Das PC Magazine wird eine 100% digitale Publikation.

Im Gespräch mit paidcontent.org sagte Jason Young, der CEO von Ziff Davis, die Online-Erlöse der Medienmarke PCMag sind seit 2001 durchschnittlich je Jahr um 42 Prozent gestiegen. Über 70% der derzeitigen Erlöse der Medienmarke PCMag werden online generiert. Das Online-Magazin ist profitabel. Trotz des schwierigen ökonomischens Umfelds sind die Umsätze der Marke im Quartal 3/2008 über 18 Prozent gestiegen. Laut paidcontent.org sind von der Einstellung der Printausgabe etwa sieben Personen der Print-Produktion betroffen. Die Redakteure tangiert die Thematik nicht, da sie alle für das Online-Magazin schreiben.

Ziff Davis hat die Turbolenzen der Vergangenheit genutzt und sich zu einem wirklich integrierten Medienunternehmen entwickelt, wodurch solche einschneidenden Handlungsoptionen überhaupt möglich sind. Prozentuale Umsatzzuwächse wie oben zitiert sind zwar mit großer Vorsicht zu genießen. Damit wird oft Augenwischerei betrieben, wenn man nicht weiß auf welchem absoluten Niveau sich die Umsätze bewegen. Im Falle von Ziff Davis ist dies jedoch nicht der Fall, denn laut Angaben des CEO im paidcontent.org-Gespräch liegen die nicht veröffentlichen Online-Umsätze der Marke bei „tens and tens of millions of dollars.

Solche Meldungen wird man meines Erachtens in Zukunft öfter hören – zuerst bei solchen Medien, deren Print-Profitabilität schwächelt. Natürlich sind zunächst die IT-Fachmedien und IT-Consumer-Medien davon betroffen, das liegt an deren Zielgruppen und Online-Affinität. Für andere Zielgruppen ist es jedoch nur eine Zeitfrage bis die Onlinenutzung von Medien ein ähnliches Niveau erreicht wie bei IT- und Softwarepublikationen.  Die Entwicklung wird in eine ähnliche Richtung gehen, nur eben langsamer und weniger intensiv. Ein genaues Zeitfenster zu prognostizieren wäre unseriös und mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch. Diese Tendenzen werden selbstverständlich auch B2B-Marketing und B2B-Kommunikation erheblich prägen.

Gerade deutsche Printmedien (gattungsübergreifend) haben noch viel Nachholbedarf und müsser daher stärker als bislang den Auf- und Ausbau neuer Geschäftsfelder, ihrer Online-Aktivitäten und des E-Business forcieren.

Weniger reden und mehr handeln ist angesagt. Antizyklisch agieren und langfristig denken benötigt Mut. Auch viele Ausrichter von Kongressen und Tagungen setzen leider nicht ansatzweise die eigenen Ratschläge in die Praxis um, die sie in ihren Veranstaltungen den Teilnehmern propagieren.

Quellen: paidcontent.org, PCMag.com

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