Ziff Davis Enterprise (ZDE), ein „traditioneller“ IT-Fachverlag aus den USA, wird ab Januar 2012 sämtliche Printausgaben seiner Fachzeitschriften einstellen und nur noch digitale Medien anbieten. Durch diese Entscheidung sollen Papier-, Druck- und Versandkosten eingespart werden. Außerdem ist dieser Schritt Bestandteil der OmniDigital-Strategie von Ziff Davis Enterprise.
Der Fachverlag startet daher digitale Ausgaben, mobile Websites und native Apps für Android, BlackBerry, iPhone und Windows Phone 7. Derzeit publiziert ZDE noch folgende Fachmedien in Print: eWeek (Printauflage derzeit 225.100 Exemplare), CIO Insight (50.100 Exemplare) und Baseline (125.100 Exemplare).
Steve Weizner, CEO des Unternehmens, beschreibt das in einem Blogeintrag von Ziff Davis Enterprise so: „Today, we believe that digital engagement is on the verge of a truly transformative moment: the future of engagement is mobile, it is social, and it is entirely digital.“
Tom Stein, ein Board Member von ZDE, sieht darin nicht nur für sein Unternehmen den richtigen Schritt, sondern auch ein Beispiel für andere Medienunternehmen.
Quelle: brandchannel, BtoB Media Business, Blog von Ziff Davis Enterprise
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Ist diese Verlagsentscheidung beispielhaft dafür, was in naher Zukunft auf viele Printmedien zukommt? Der radikale Verzicht auf „Print“ zugunsten der digitalen Alternative. Und wie reagiert der Endkunde, wenn er letztendlich ungefragt nur noch zum Beispiel eine App als „Verlagsobjekt“ zur Nutzung angeboten bekommt? Geht es primär darum Kosten zu sparen, koste es was es wolle oder entspricht solch ein Schritt tatsächlich dem, was die Leser/Nutzer wollen?
Verallgemeinern würde ich keine Einzelentscheidung eines Unternehmens, der Trend ist jedoch eindeutig. In diesem speziellen Fall gibt es drei wichtige Parameter:
a) Es handelt sich um IT-Fachmedien, d.h. die Rezipienten sind besonders gegenüber Online und neuen Technologien aufgeschlossen, da sie Teil des Berufs sind
b) Sind Medienwandel und -nutzung in den USA gegenüber Deutschland immer noch schätzungsweise ein bis zwei Jahre voraus
c) Liegt der Umsatzanteil von Print bei Ziff Davis Enterprises aktuell bei nur noch 9%, d.h. das Unternehmen ist ohnehin schon sehr weit was die Umstellung auf Online betrifft und zudem werden in Print laut CEO Steve Weitzner keine Gewinne erzielt, allerdings würden mich die Verbundeffekte, die ggf. nicht berücksichtigt wurden, einmal interessieren.